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Brotherly: Analects (Review)
Artist: | Brotherly |
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Album: | Analects |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Modern Jazz + x |
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Label: | Whirlwind Recordings | |
Spieldauer: | 78:59 | |
Erschienen: | 04.12.2020 | |
Website: | [Link] |
Zwei Alben und eine Handvoll EPs und Singles haben BROTHERLY seit 2005 veröffentlicht, trotzdem wird das fast 80-minütige „Analects“ als „Their Definitive Greatest Hits Collection“ beworben, die einen unveröffentlichten und drei überarbeitete Songs enthält, an denen u.a. der vorzügliche Saxophonist Donny McCaslin (Solo, David Bowie, Dave Douglas, Maria Schneider u.v.m.) beteiligt ist. Qualitativ geht das „Greatest Hits“ (wobei „Hit“ eher metaphorisch gemeint ist) locker durch.
Das energetische Duo spielt mit seinen hochkarätigen Gästen einen exquisiten Mix aus Jazz, Funk, Dub, Fusion, Soul und knalligem Rock. Extrem tanzbar zuweilen, rhythmisch und melodisch komplex, doch nie unübersichtlich. Das knarzt und kracht, wirkt zusammen und spielt gegenläufig Lock & Chase. Die Musik ist vertrackt und verspielt, immer wieder werden starke Soli eingeschoben, von Synthesizer, Gitarre und diversen Bläsern. So besitzt „Raindown* (feat. Kaidi Tatham) nicht nur jazzigen Soul-Pop-Flair sondern auch verschrobene 70er-Jahre Moogspielereien und fetzige Latino-Percussion, während mitten im knalligen Opener eine sehr lyrische Flöte brilliert.
Anna Stubbs singt betörend lasziv und hält gleichzeitig ein zudringliches Publikum auf Abstand. Multiinstrumentalist Mullarkey überzeugt als virtuelles Ensemble und Solist. Das reicht von jazzigen Exkursionen, gerne Richtung Fusion-Hochzeit, als Jazz eine fröhliche Verbindung mit Funk und Rock feierte, bis hin zu Momenten, die an Prince gemahnen („Skin Deep“). Das besitzt bei aller nervösen Rhythmik und pulsierenden Dramatik ein gewandtes Laissez-faire, wodurch „Analects“ zum Genuss wird. Klanglich weiß das Album ebenfalls zu brillieren.
FAZIT: BROTHERLY spielen höchst abwechslungsreich auf, liefern Musik für Kopf, Körper und Seele. „Analects“ ist ein Album, das sperrig und poetisch sein kann, tanzbar und Zentrum eines intellektuellen Musikzirkels. Es ist spröde, nahbar und wächst mit jedem Hördurchgang. Eine starke Performance des Duos und seiner begabten Begleiter*innen, mit erheblicher Langzeitwirkung.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- System
- Put It Out (feat. Eska)
- Raindown (feat. Kaidi Tatham)
- World In A World (feat. Jason Rebello)
- Requiem
- Skin Deep
- Hiding Behind Your Lies
- Spin Down
- Shame
- Searching
- A Little Trouble
- Breather
- The Code
- Navigator
- DTs (feat. Donny McCaslin)
- One Sweet Life (feat. Ty)
- Bass - Rob Mullarkey
- Gesang - Anna Stubbs, Rob Mullarkey, Ty, Eska Mtungwasi
- Gitarre - Rob Mullarkey, Jan Ozveren, Ben Jones, Dave Okumu, Femi Temowo
- Keys - Rob Mullarkey, Jason Rebello, Eddie Stevens, Simon Colam,
- Schlagzeug - Martyn Kaine, Rob Mullarkey
- Sonstige - Donny McCaslin (tenor sax), Kaidi Tatham (clav, synths, flute), Finn Peters, Gareth Lockrane (flute)
- Analects (2020) - 12/15 Punkten
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